IOEK

Implementiertes Ostpark Entwicklungskonzept

IOEK im ISEK:
Um den neugestalteten Ostpark entwicklungsfähig zu halten erarbeiten wir ein Implementiertes Ostpark Entwicklungskonzept / IOEK im Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept / ISEK.

Initiative des Parkhaus e.V. zum
Jahresthema 2023 „Höhenflug“

Koproduktives Beteiligungsformat, Ausstellung, Performance, Publikation und Fest

Als PDF: https://parkversorgung.de/wp-content/uploads/2022/11/ioek_web.pdf

IOEK im ISEK – theoretischer Rahmen für einen städtebaulichen Höhenflug

Die Maßnahmen zur Erhöhung der Nutzungsvielfalt und der Aufenthaltsqualität im Ostpark sind zentraler Bestandteil der städtebaulichen Förderkulisse „Sozialer Zusammenhalt“ im Inneren Südosten. Das festgesetzte Entwicklungsgebiet ist in den vergangenen und kommenden Jahren mit umfangreichen Nachverdichtungsmaßnahmen der Konversion von Industrie- und Kasernenflächen zu Wohngebieten und dem Bau von neuer sozialer Infrastruktur einem großen Wandel unterzogen.

Um in diesem Prozess städtebauliche Defizite, Potenziale und Handlungsfelder zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu formulieren wurde 2017 vom Amt für Stadtentwicklung zunächst ein sogenanntes Untersuchungsgebiet definiert. Bis 2019 wurde dann mit zwei beauftragten Stadtentwicklungs- und Kommunikationsagenturen unter Beteiligung zivilgesellschaftlicher Akteure ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept / ISEK / erstellt. Das ISEK dient mit konkreten Vorschlägen zur zeitlichen Umsetzung als Grundlage für durch Bund und Land bis zu 60 % förderfähige Maßnahmen im Rahmen des Konzepts „soziale Stadt“. Diese vorgeschlagenen Maßnahmen im Programm „sozialer Zusammenhalt“ sollen nicht dazu führen, dass die Bewohner*innen aus ihrem Viertel verdrängt werden – es also zu einer Gentrifizierung kommt. Ziel ist es vielmehr die Identifikation der Bewohner*innen mit ihrem Lebensumfeld zu erhöhen, Handlungsspielräume zu schaffen, in denen ein Agieren als mündige Bürger*innen erlebbar wird und die Akteure als demokratische Instanz ernst genommen werden. Alle sollen sich an der Aufwertung ihres Viertels beteiligen können und wollen – so die Vision.

Als „lebendiges Papier“ muss das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept / ISEK / regelmäßig aktualisiert, ergänzt, fortgeschrieben, weiterentwickelt und vielschichtig vertieft werden um den eigenen Ansprüchen gerecht werden zu können.

Es wird deshalb notwendig einen koproduktiven und öffentlichkeitswirksamen Prozess für ein „Implementiertes Ostpark Entwicklungskonzept IOEK“ zu starten.

Bestandsaufnahme Ostpark und nähere Umgebung – Startrampe für einen visionären Stadtentwicklungsprozess

Für den Ostpark, der einem hohen Nutzungsdruck unterliegt, sind im ISEK konkrete Maßnahmen skizziert, die die Nutzungsvielfalt der Grünfläche für möglichst alle Generationen und Ansprüche erhöhen sollen. Diese Maßnahmen finden sich eingebettet in übergeordnete Ziele, Ansprüche und Funktionen. So soll z.B. im Ostpark ein Veranstaltungskalender etabliert werden. Weiterhin wird eine wichtige Wechselwirkung zwischen Ostpark und Jugend- und Begegnungszentrum gesehen. Neuere soziokulturelle Entwicklungen im dafür vorgesehenen Gebiet im Viertel entlang definierter Entwicklungsziele, wie z.B. das Thema Urban Gardening aufgreifende „Vorgartenamt“ oder die Aneignung und Umnutzung von Leerstand durch den „Kaufladen für Erwachsene“ an entsprechender Stelle, oder kreative Zwischennutzung auf der PLK werden nun als impulsgebende Projekte greifbar. Zudem stehen einige im ISEK erwähnte große Bauvorhaben vor der Umsetzung: Wohnen am Kunstpark, Grundschule, Hallenbad, Leichtathletikhalle, Wohnquartier auf der PLK.

Maßnahmen des Gartenamts:

2021 präsentierte das Gartenamt auf Grundlage einer Bürgerbeteiligung Pläne für die förderfähige Umgestaltung des Parks von einem Durchgangs- zu einem Begegnungspark und begann mit ersten Arbeiten, die nun 2022 intensiviert und Anfang 2023 mit kleinen Variationen fertig gestellt werden: Entfernen des asphaltierten Quer-Verbindungswegs zu Gunsten einer größeren zusammenhängenden Rasenfläche, Auslichtung der Bepflanzung, Sträucher und Bäume um das indiviuelle Sicherheitsgefühl zu heben, Anlegen von neuen wassergebunden Parkwegen und Plätzen, Grillsteine und kleinteilige Spielangebote vom Schachtisch über die Slackline zur Boulebahn bis zur Tischtennisplatte.

Parkhaus-Projekt:

Um die Aktivierung der ehemaligen Gartenamtsunterkunft kümmert sich der eigens dafür gegründete Parkhaus e.V.. Voraussichtlich wird ab 2023 die partizipative „Kulturbaustelle“ des gemeinnützigen Vereins beginnen, mit der das kleine Gebäude, getragen von ehrenamtlichem Engagement, zu einem entwicklungsfähigen Gemeinschaftshaus mit Kiosk und Dachterasse umgebaut wird, das allen Interessierten offen steht. Der Parkhaus e.V. will, ganz im Sinne des Subsidaritätsprinzips, die soziale und kulturelle Parkversorgung erproben und realisieren. Seit Frühjahr 2021 wird das ISEK mit diesem geförderten Projekt bereits ortspezifisch vertieft und konkretisiert und die Maßnahmen des Gartenamts um eine soziokulturelle Dimension ergänzt.

Weitere Informationen unter: https://parkversorgung.de/

Entwicklungsperspektiven im Ostpark

Die durch Umbaumaßnahmen vom Gartenamt geschaffenen Angebote, die partizipative Kulturbaustelle des Parkhaus e.V. und die später vom Gemeinschaftshaus ausgehende soziale und kulturelle Parkversorgung werden die Nutzungsvielfalt und die Aufenthaltsqualitäten des Parks erweitern: Für unterschiedliche Gruppen, um schöne Situationen, Gestaltungs-möglichkeiten und Möglichkeiten für Engagement. Im Ostpark entsteht eine interessante Konstellation mit vielen Potenzialen.

Parkhaus:

Der Umbau der ehemaligen Gartenamtsunterkunft zum Gemeinschaftshaus ist mit einem entsprechenden statisch-konstruktiven Gutachten bereits im Vorfeld baulich entwicklungsfähig abgesichert: Zu gegebener Zeit kann der kleine historische Gebäuderest wieder in seine ursprünglichen Kubatur eines zweistöckigen Turmes gebracht werden, dessen zukünftige Bestimmung wir noch nicht kennen. An dieser Stelle sei daran erinnert, dass auf dem ehemaligen Exerzierplatz einst fünf Latrinentürme standen und alle erhaltenen Bauten der Infanteriekaserne heute unter Denkmalschutz stehen.

Parkversorgung:

Im Parkhaus wollen wir die soziale und kulturelle Parkversorgung erproben.

Latrinenturm:

Der Ostpark ist seit Sommer 2022 nicht mehr staatliches, sondern städtisches Eigentum – mit Ausnahme des Latrinenturms. Hier lagert das Zentrum Bayern Familie und Soziales der Regierung der Oberpfalz einen Teil seiner Akten. Es ist absehbar, dass im Zuge der Digitalisierung diese Lagerfläche nicht mehr benötigt wird und der Turm eine andere möglicherweise öffentlichere Nutzung erfahren kann.

Öffentliche Toilettenanlage:

Im Planungsausschuss wurde am 10.03.22 der Bau einer öffentlichen Toilettenanlage im Ostpark bis Ende 2025 beschlossen. Wo diese Anlage stehen könnte, wie sie aussehen könnte, welche Anforderungen an die Ausstattung gestellt werden, wer die Toilette baut, wie sie betrieben werden könnte und mit welchen Kosten dies verbunden ist, steht noch nicht fest. Es erscheint sinnvoll auch hierfür frühzeitig innovative Ideen zu entwickeln um kostengünstig zu einem guten Ergebnis und möglicherweise sogar zu einer förderfähigen Herangehensweise zu kommen. Auch Bau und Unterhalt einer Toilette könnten zu einem vorbildhaften Modellprojekt werden.

Projekt Höhenflug:

IOEK – Kommunikation, Beteiligung, Kunst, Kultur und ein Vereins-Fest für den Ostpark!

Wir wollen ab Frühling 2023 im Rahmen der Parkhaus-Kulturbaustelle, laufend ehrenamtlich engagierte Mitarbeiter*innen für eine Mitarbeit gewinnen, Parkbesucher*innen über unsere Pläne für eine soziale und kulturelle Parkversorgung informieren, Entwicklungspotenziale aufzeigen und Interessierte dazu anregen selbst Visionen und konkrete Ideen für die nähere und fernere Zukunft einzubringen. Alle sind eingeladen sich in der einen oder anderen Form an der Entwicklung eines IOEK zu beteiligen das wir an entscheidender Stelle in das ISEK implementieren wollen, um dieses ortsspezifisch fortzuschreiben.

Gemeinsam wollen wir im Ostpark Entwicklungspotenziale für die kommenden Jahre ausloten und einen Zwischenstand dokumentieren.

Als Setting wollen wir in Absprache mit dem Gartenamt und den zuständigen Stellen über Monate hinweg entsprechende Zeichen im Park und an den Gebäuden setzen:

So könnte z.B. die neue Wegeführung mit Rasenkreide einen um einen fiktiven Parkweg zwischen Latrinenturm und Parkhaus ergänzt werden um beide Gebäude in einen Zusammenhang zu bringen.

Die zugemauerten Tore des Latrinenturms werden mit Informationen zum historischen Gebäudebestand in und um den Park geschmückt und ein Ideen-Briefkastenangebracht.

Die Kulturbaustelle an der ehemaligen Gartenamtsunterkunft erhält eine Bautafel. Ausserdem ist eine kleine Ausstellung zu sehen bei der auch Anregungen für den zukünftigen Betrieb gesammelt werden.

Im Rahmen eines Happenings könnte die ursprüngliche Kubatur der ehemaligen Gartenamtsunterkunft mit an der Firstkante befestigten Luftballonen für einen kleinen Zeitraum wieder sichtbar gemacht werden.

Eine weitere Bautafel informiert über die Absicht der Stadt Regensburg 2025 eine öffentliche Toilette im Park zu eröffnen und lädt dazu ein sich Gedanken über den passenden Ort, Ausstattung, Erscheinungsbild, Kosten und Unterhalt zu machen.

Begleitend organisieren wir mit verschiedenen Akteuren Vorträge, Diskussionsveranstaltungen, Workshops, Beteiligungsrunden und kleine Feste.